Live-OP im Krankenhaus Eichhof-Stiftung Lauterbach

Am Dienstag, den 09.04.2019 hatten wir, die beiden Gesundheit-Leistungskurse der 13. Klasse unter der Leitung von Frau Garlepp und Frau Dr. Schrodt, die Chance, uns eine Operation per Live-Schaltung im Konferenzraum des Krankenhauses Eichhof-Stiftung in Lauterbach anzuschauen.

Der Chefarzt der Dr. Hilfenhaus stellte sich uns zunächst vor, während die Anästhesie von einem anderen, speziell dafür zuständigen Arzt durchgeführt wurde. Er erklärte uns, dass wir heute eine laparoskopische Cholezystektomie sehen würden und dass er sie durchführen werde.

Cholezystektomie bezeichnet eine chirurgische Entfernung der Gallenblase und laparoskopisch bedeutet, dass es sich nicht um eine offene Operation handelt, sondern um einen Eingriff mit Hilfe von Instrumenten innerhalb der Bauchhöhle.

Während sich Chefarzt Dr. Hilfenhaus kurze Zeit später auf den Weg in den OP-Saal machte, erklärte uns Oberarzt Dr. Sehn Allgemeines über die Anästhesie, was den Vorgang bei der Narkose beschreibt.

Bei der zu operierenden Patientin handelte es sich um eine 30-Jährige Frau, die mit Schmerzen in die Klinik kam. Es wurden Gallensteine diagnostiziert und ihr wurde empfohlen, sich sofort einer Operation zu unterziehen. Dies lehnte sie ab, kam allerdings vier Wochen später wieder, weil die Schmerzen zu stark waren. Nun sollte ihr die ganze Gallenblase entfernt werden, da diese für uns Menschen nicht (mehr) von Bedeutung ist.

Uns wurde erklärt, dass Gallensteine nicht immer entfernt werden, vor allem bei älteren Patienten, die keine Beschwerden spüren. Handelt es sich aber um einen jüngeren Patienten mit Beschwerden, wird eher die ganze Gallenblase entfernt, da es wahrscheinlich ist, dass sich wieder Gallensteine bilden würden und die Gallenblase, wie gesagt, für uns Menschen sowieso nicht von Bedeutung ist.

Während der Operation beantworteten die Ärzte unsere Fragen sehr umfangreich und nach der Operation gab es noch eine Fragerunde, die sich nicht nur auf die OP beschränkte, sondern sich auf verschiedene Berufsgruppen im Krankenhaus ausweitete, da auch die leitende OP-Schwester und die Leiterin der Pflegeabteilung anwesend waren.

Zwischendurch hatten wir eine Mittagspause, in der uns das Krankenhaus Kaffee und auch eine Kleinigkeit zu essen spendierte.

Ebenso durften wir kurz in eine weitere OP per Live-Übertragung schauen, in der eine 70-Jährige Patientin am Darm operiert wurde. Während wir bei der ersten Patientin den Innenraum des Bauches nahezu perfekt sehen konnten und der Arzt uns alle möglichen Organe und Strukturen zeigen konnte, war dies bei der zweiten Patientin fast unmöglich. Denn diese war im Gegensatz zur 30-Jährigen übergewichtig, sodass auch ihre Organe von Fett umgeben waren, was nicht nur uns die Sicht verhinderte, sondern auch dem Arzt die Durchführung der Operation erschwerte.

Insgesamt war der ganze Tag sehr eindrucksvoll und faszinierend für uns. Es ist etwas ganz anderes, eine Operation am Bildschirm mit dem Gewissen zu verfolgen, dass dies gerade genau im gleichen Moment geschieht und sich nur wenige Meter entfernt abspielt.

Wir bedanken uns herzlich bei dem gesamten Team und dem Krankenhaus sowie den Patientinnen, dass uns die Möglichkeit gegeben wurde, die Operationen mitverfolgen zu dürfen.

Von: Ricarda Sinsel